Freitag, 30. September 2011

Ich liege mit Anna auf dem Bürgersteig. Wir beobachten den sternenklaren Nachthimmel. Wir vergessen alles um uns herum. Und mir kommen die Tränen hoch. So eine schöne, stille Nacht. Am liebsten würde ich hier für immer liegen.  Ich denke an mein Leben. Das was passiert ist:
Gestern, die letzte Aufführung.
Ich war so aufgeregt. Habe geweint. Geweint, weil ich die Menschen vielleicht zum letzten Mal sehe.
Ich setze mich hin neben meinen Balthasar. Er sieht mich weinen, fragt warum und nimmt mich in den Armen.
Aber nicht herzlos, wie sonst. Sondern gefühlsvoller. Er streichelt meine Hand. Und wollte mir die Tränen wegwischen. Er sagt mir, ich wäre dünner geworden. Ich sehe ihn an und nehme seine Hand. Die Aufführung ist vorbei. Wir sollen uns verbeugen. Ich wollte nicht und Robert schubst mich zur Seite. Sie wollen feiern gehen. Ich wollte für immer gehen. Suche nach einem Weg. hat nicht geklappt.
Sie wollen Alkohol einkaufen gehen und Chips. Ich stehe da und weiß nicht was ich nehmen soll.
Sehe die Cola light und kaufe sie mir. Das muss reichen. Ich habe mich allein an einem Baum angelehnt und Miri ruft mich zu sich. Wir reden, lachen und hören Musik. Wie ich sie vermissen würde. Doch daran möchte ich denken. Ich will leben und glücklich werden.


Heute hatte ich ein Gespräch. Ich sage ihm, dass ich über mein Leben entscheiden möchte.
Er sagt mir, dass ich das darf bezüglich des Studiums, meine Freizeit, Ballett etc. Er hat nicht daran gedacht, 
dass ich diese Entscheidungen gar nicht treffen darf. Das Einzige, was ich selber bestimmen darf, ist das Essen und... Er sagt mir, dass ich doch Medizin studieren wolle. Wollte, ich wollte. Jetzt ist alles zu spät. Die Entscheidung steht fest.


Ich musste versprechen, dass ich nach den Ferien wiederkomme und machten einen Kompromiss. Ich habe zugestimmt, weil es keinen Sinn hat. Es ist zu spät. Ja, zu spät. Ich danke den Menschen, die versuchen mir hoch zu helfen. Aber meine Entscheidung steht fest. Sie steht fest. Erstmal abnehmen und dünn werden. Noch 6 Wochen. Ich will einen guten Eindruck hinterlassen und muss noch vieles erledigen...


- 40kg wiegen [  ]
- meine Freunde zur Therapie überreden [  ]
- mich bei Hanisch entschuldigen und bedanken [  ]
- in meinen Referaten 15 Punkte bekommen [  ]
- mit meinen Freunden abschließen  [  ]
- Ballett- Aufführung  [  ]
- Darin meine Liebe gestehen [  ]
- meinen Vater entlarven  [  ]
- klärendes Gespräch führen [  ]








In ewiger Liebe,


Cassie





Mittwoch, 28. September 2011

Cassie pulls the trigger....

Seit 5 Tagen nichts gegessen. Hatte gerade meine 2. DS-Aufführung und bin gerade vom joggen gekommen. Mein Knie tut soooo weh. Es schmerzt unerträglich. Aber ich dachte mir, wenn ich kein Sport mache werde ich fett. Jetzt kann ich mich kaum bewegen, fühle mich schwach und schwindelig.

So jetzt ist der Blog nur für meine Leser sichtbar. Ich werde bald den Link dazu ändern. Sicher ist Sicher.
Da irgendjemand meinen Bloglink an meinen Lehrer weitergeleitet hat.
Und ich versteh nicht wär das gemacht hat. Ich meine, den Link habe ich nicht x-beliebigen Leute geschickt
scheiße. Ich hatte ein Gespräch mit ihnen. Sie haben mir Hilfe angeboten.
Herr H. schien glücklich zu sein, das ich seine Hilfe annehmen möchte und ich nicht mehr abblocke.
Wie hätte ich da abblocken sollen, wenn drei Lehrer am Tisch sitzen? Sie sagen, ich wäre magersüchtig.
Dann hätten sie meine Freundin sehen müssen, die mit jedem Bissen gekämpft hat und es nicht geschafft hat.
Sie fragen, ob ich so enden möchte, sterben möchte. Ich sage nein.
Innerlich: Ja, denkt ihr wirklich ich hungere nur um dünn zu sein und werfe mein Leben weg, nur um dünn zu sein? Es war so ein schlimmes Gefühl.
Sie meinten, ich wäre eine gute Schülerin. Soll das ihr Ernst sein? Ich bin einfach dumm und faul.
Wie soll ich dann engagiert sein? Sie machen sich Sorgen. Was hätte ich machen sollen. Wegrennen?
Nein, ich war in meinem Körper gefangen. Wie gelähmt.
Ich habe versucht zu lächeln, das mir so schwer gefallen ist. Ich wollte einfach weinen. Ich sage ihnen, ich überlege es mir. Meine Entscheidung steht fest. morgen ist meine letzte DS Aufführung.
Ich hoffe ich fange nicht an auf der Bühne an zu weinen.




 

Dienstag, 27. September 2011

Ich versuche ständig glücklich auszusehen. Es klappt. Lächeln. Reden. Witze. Ich habe genau seit 4 Tagen nichts mehr gegessen. Morgen werden es 5. Ich habe keinen Hunger. Ich werde schwächer.
Ich habe das Gefühl jeden Tag fetter zu werden. Ich ekel mich vor mir selbst.
Es kostet mich so viel Überwindung Menschen zu umarmen.
Aber ich kann das nicht mehr, ich habe mit ihm geskypt. Er ist so fertig. Ich will ihn trösten.
Lächel ihn an, uns sage ihm, dass alles gut wird.
Für dich wird alles gut. Ich weiß, dass du das schaffst. Ich bin immer für dich da. So lange du mich brauchst.
Das habe ich mir vorgenommen. Ob ich das schaffe.
Ich weiß es nicht, ich komme mit ihrem Tod nicht klar.
Gerade jetzt. Wieso jetzt, Iza? Wieso?
Ich denke mir einfach, nur noch 2 Aufführungen. Dann ist alles vorbei.
Aber ich will nicht so denken. Diese Schwäche. Aber was soll ich tun. Ich kann nicht schlafen.
Weil ich an sie denke. Von ihr Träume. Und ich bin Schuld an ihrem Tod. Ich, allein.
Ständig denke ich daran...
Wahrscheinlich fragt ihr euch, weshalb ich mich nicht an Freunde wende. Würde ich liebend gerne.
Meine Freunde haben genügend Probleme. Und wem kann ich mich anvertrauen? Ich weiß es nicht.
Ich weiß es nicht.

In Liebe, Cassie



Sonntag, 25. September 2011

Ich schreibe mit Esther. Über normale Dinge. Klausur, Ferien, Ds.
Ich weine und tippe, ich versuche mich abzulenken. Vergeblich. Dann ruft mich Liam an.
Er ist fertig und kann nicht mehr. Er redet. Ich höre ihm zu. Weine. Zittere. Schneide.
Seine Stimme, seine Trauer, meine Trauer zerreißt mich innerlich. 
Er sagt, er bräuchte mich und ich höre ihm die ganze Nacht zu.
Ich habe nichts von meiner Trauer, meinen Gefühlen, meine Hilflosigkeit preisgegeben.
Ich kann nicht mehr. Schon lange nicht mehr. Wie werde ich die Klausur schreiben. Wie werde ich
die Aufführung überstehen? Wie werde ich wieder leben können?

Ich rufe sie an. Frage nach den Chemiethemen. Sie fragt mich, ob es mir gut gehe. und ob ich mir sicher bin, dass ich nicht weine. Ich sage ja. Wünsche ihr viel Erfolg und lege auf. Ich gehe raus, werde rennen, mich austoben und komme nicht nach Hause.

Dieses verdammte Leben.

In Liebe, Cassie


Samstag, 24. September 2011

Ich habe angefangen zu lachen, zu essen, zu leben.
Ich habe angefangen auf Menschen wieder zu zu gehen
Dieses Wochenende wollte ich nach Wien, um meine Freundin Iza zu besuchen, da es ihr nicht gut geht.
Doch ich hatte Intensivproben.
Total erschöpft nach Hause sehe ich auf meinem Handy 49 anrufe in Abwesenheit.
Ich versuche sie zu erreichen. Keiner geht ran. Ich versuche M zu erreichen. Er geht nicht ran.
Verdammt. mein Handy klingelt. Meine Handy zittern. Ich höre meine Freundin sagen, das Iza sich umgebracht hat.
jedes Mal, wenn ich versuche aufzustehen, werde ich wieder getreten und ich falle zu Boden.
Wenn ich denke, es geht nicht schlimmer, fängt es an zu regnen.

Diesmal schaffe ich es nicht. Lächeln, und so tun als ob alles in Ordnung sei.
Diesmal schaffe ich es nicht, die Nähe von Menschen zu spüren.
Diesmal schaffe ich es nicht, mich zusammen zuflicken.
Diesmal schaffe ich es nicht, zu leben.

Freitag, 23. September 2011

Klausur. 5 Stunden. Ich sehe jeden seine Stulle, sein Obst, seine Süßigkeiten auspacken.
Ich hole meinen Kaffee mit Süßstoff, meine Pepsi Light und mein Red Bull sugarfree raus
Mein Magen knurrt. Orkan: Du kriegst ja voll schnell Hunger. Ich: Hmm ja, ich Vielfraß. Lächel ihn an.
Denke an meine letzte Mahlzeit, an den roten, süßen, saftigen Apfel von gestern.
Ich Vielfraß. Mein Magen knurrt. Ich trinke meine Pepsi Light. Sehe auf die Klausur Blackout.
Fange an zu weinen. Versagerin. Ich gebe als letztes ab. Asie, sagt mir ich hätte die Süßigkeiten vergessen.
Und Frau Steinecke sagt mir, dass ich nicht zunehmen darf. Asie meint, ich wäre zu dünn und Frau Steinecke sagt ich wäre genau das Gegenteil. Ich renne raus. Weine. Hol die Klinge raus. Ich gehe nach unten.
Sehe Esther, Linda und Caro sitzen. Cassie, smile. Esther, sagt mir, dass ich mich zu ihnen setzen darf.
Wieso sind sie so nett zu mir? Linda und ich reden über die Klausur... Ich sehe ihre feuchten Augen.
Ich wollte sie umarmen, aber ich fühle mich zu fett. Sie isst ihren Sandwich. Esther einen Lolli und Caro Gummizeug. Ich stehe und trinke meine Pepsi. Light. Sie wissen gar nicht wie viel mir ihre Freundschaft momentan bedeutet. Freundschaft aus meiner Sicht. Umgekehrt weiß ich es nicht...

Muss gleich zu Ballett.

In Liebe, Cassie

Mittwoch, 21. September 2011

Es läuft alles schief. Ich will nicht gut sein. Ich will perfekt sein.
Gestern hatte ich in Erdkunde ein Referat mit K. Er hat mir meinen Text weggeschnappt und ich
stand neben ihm und wusste nicht was ich sagen soll.
Und es kommt noch schlimmer. Ich hatte seit 2 Tagen nichts gegessen. Und mir war schwarz vor Augen.
Ich dachte. Ich kippe um. Ich habe mitten im Text abgebrochen und habe mich hingesetzt.
Jeder starrte mich an. SO peinlich. Und ich habe mich darauf konzentriert nicht umzukippen 
Ich hätte heulen könne. Linda war richtig süße und hat meine Tasche hoch getragen und mir hoch geholfen.
Als ich in Deutsch auf Toilette ging, habe einen Heulkrampf bekommen.
Es war zu viel, das Versagen, die Angst meine Freundin zu verlieren.

Sonntag, 18. September 2011

Momentan habe ich einfach nur Angst meine Freundin zu verlieren. Meine Gedanken sind ständig bei ihr.
Ich will sie nicht verlieren. Noch ein Mensch mehr, das verkrafte ich nicht.
Sie hat mich gerade angerufen und hat so schrecklich geweint.
Ihr tut alles Leid. Aber ich verstehe das nicht, was tut ihr Leid?
Sie hat mir nichts getan. Ich bin gerne für sie da und ich will in Zukunft für sie da sein.
Ich will das nicht. Nicht nochmal alles durchmachen.
Diesmal habe ich keine Kraft, um das durchzustehen. Nicht diesmal und nicht in Zukunft.
Bis jetzt weiß ich nicht woher ich die Kraft geschöpft habe, zu leben, zu lachen.

Mittwoch, 14. September 2011

Kalorien....

Ich sitze vor meinen Gurkenscheiben.
Schneide jede einzelne in 4 Stücke. Ich kaue. Versuche 30 Mal zu kauen.
1 Kalorie. Kauen. 1 Kalorie. Kauen . 1 Kalorie.
Ich bin mit der Gurke fertig. 10 kcal. Zwischen jedem Biss 2 Schlucke Wasser.
Ich taste meinen Bauch. Er wölbt sich. Er sieht schwanger aus. Ich renne zum Spiegel.
Wie ich mich hasse.
Sehe das hässliche, fette Mädchen. Fett. Kneife mir in Hüften. Fett. Kneife mir in die Oberschenkel. Fett.
Mir ist kalt. Ich mache mir einen Fencheltee. 2 Kalorien.

Insgesamt: 12 Kalorien

Montag, 12. September 2011

Rasierklingenliebe

Verdammt. Ich habe es so lange geschafft mich nicht zu ritzen. Und jetzt?
Mache ich es jeden Tag. Ich kann damit nicht aufhören. Will ich überhaupt aufhören?
Das Ritzen und das Hungern lässt mich am Leben. Dadurch fühle ich mich am Leben.
Ich sitze in Englisch. Hannah hat Hunger. Ich gebe ihr meinen Bueno. Sie möchte teilen und fragt mich,
ob ich auf Diät bin. Ich sage ihr, ich müsse auf Toilette. Ich renne hin. Schließe mich ein. Hole die Klinge raus.
Schnitt. Ich sehe rot. Schnitt. Ich fange an zu weinen. Schnitt. Ich wische mir die Tränen weg.
Schnitt. Ich lache und gehe raus.




Freitag, 9. September 2011

Die harmlosen Argumente....


PRO-Suizid
CONTRA-Suizid


Ich würde keinen belasten
Ich würde meine Freunde im Stich lassen
Keiner würde mich vermissen


Keinen Schmerz mehr.


Keine Verluste mehr.


Ich würde keinen mehr enttäuschen.


Ich werde keinen mehr sterben sehen


Ich nerve keinen.


Ich verletzte keinen


Verliere keine Freunde


Meine Freunde müssten sich nicht sorgen


Mein Vater wäre glücklich


Kein Ritzen mehr


Kein Hungern mehr


Keine innere Stimme: Versagerin


Nichts Gefaktes


Keine Schuldgefühle


Keine Schlaflose Nächte, keine Albträume


Ich bin schon tot.


Ich verdiene es nicht zu leben


Ich bin wertlos


Ich bin dumm


Ich muss keinem mehr etwas vorspielen



Mittwoch, 7. September 2011

Chemie.
Kurze Pause. Ich stehe mit Der süßen M.vor dem Raum.
Sie lächelt mich und ich pickse in ihren Bauch.

Sie pickst zurück und sagt: Hey du
du hast ja nichts unter deinem großen, weiten Pulli. Hmmm ich hab dich irgendwie auch
nie etwas essen sehen.
Ich: Ich habe in der Schule keinen Hunger...
Sie: Dann ist du aber zu Hause auch recht wenig, wie dürr du bist.
Sie zeigt auf ihren Bauch und findet sich zu dick.
Ich sage ihr, das sie perfekt wär.
Ja,perfekt. Und ich? Ich bin weit enfernt da
Wir setzten uns auf unsere Plätze. Ich stupse ihre Schulter. Sie sieht mich an
und nimmt mich in die Arme und sagt mir, das sie mich lieb hat.
Ich weiß nicht, das Gefühl war unbeschreiblich. Sie strahlt mich an.
Diese Leichtigkeit, diese Lebensfreude, diese Austrahlung.
Sie lädt mich morgen zu ihrem Tennisspiel ein.

Dienstag, 6. September 2011

Ich bin bei ihm. Er ist am Ende.
Er kann die Welt nicht ertragen. Er will nicht mehr.
Er hat Angst alleine zu sein.
Ich versuche ihn zum Einschlafen zu bringen.


Süße Träume

Schlaf, mein Liebster,
träume süß.
Schlaf, mein Liebster,
süße Träume, ich begleite dich.
Blütenpracht, Schmetterlinge, Sommernacht.

Schlaf, mein Liebster,
träume friedlich.
Schlaf, mein Liebster,
dunkle Träume, ich beschütze dich.
Ungeheuer, Trauer, Leid.

Schlaf, mein Liebster.
träume süß.
Schlaf, mein Liebster.
träume friedlich.
Ich bleibe an deiner Seite.
Trauer, Sommernacht, Leid.

( von mir Cassie )

Sonntag, 4. September 2011

Ich kann nicht schlafen.
Skinny.
Mein Magen knurrt.
Skinny.
Mir ist kalt.
Skinny.
Die Stimmen in meinem Kopf.
Skinny.
Dieses Spiegelbild.
Skinny.
Der Drang nach Perfektion.
Skinny.

Wann werde ich glücklich?