Dienstag, 26. Juni 2012















Ein Wegrennen. Vor den Problemen, vor der Situation,
Als könnte ich vor der Vergangenheit entfliehen.
Ich werde immer schneller. Meine Beine können mich nicht mehr tragen, ich weiß nicht mal woher mein Körper die Kraft nimmt... 0 Kalorien... Ich renne weiter. Denke daran irgendwann dünn zu sein, hübsch zu sein. Ich renne weiter. Denke an die Zukunft. Renne weiter. Denke an meinen Selbstmord.

Ich will einfach nicht mehr. Ich ertrage es nicht. Es wird immer schlimmer, die Stimmen werden immer drängender...
Ich komme total erschöpft an, gehe in die Küche, trinke Cola light. Und sehe diese wunderschönen, saftigen, süßen Erdbeeren. 100 gr = 33 kcal.... Ich war ja joggen, da kann ich mir doch eine Erdbeere gönnen.
Ich beiße hinein, so süß, so lecker. Doch dann... Dieses schlechte Gewissen, ich habe es nicht verdient zu essen. Ich muss hungern, um wenigstens etwas wert zu sein.
Ich renne in mein Zimmer, schließe mich ein, dreh die Musik laut auf und fange an zu weinen.
Wie ich mich hasse, diese Person im Spiegel. Dieses MONSTER. Dieses FETTE Monster.
Wie sie mich hämisch angrinst, dieser Blick, dass ich aufgegeben habe und immer fetter werde.
Ich nehme die Rasierklinge, setze an, sehe die roten Tränen. Das ist nicht genug Bestrafung, nicht genug Schmerz. Ich nehme meine 2kg schwere Hantel und schlag auf meine Oberschenkel, immer und immer wieder. Und nochmal. Wertlos. Nochmal. Fett. Nochmal. Hässlich.
Ich spüre meine Beine nicht mehr. Ich kann sie nicht bewegen. Ich versuche auf mein Bett zu gelangen.
Irgendwann hört es auf. Ich weiß es.

Montag, 25. Juni 2012


Ständig diese Stimmen, die mir sagen ich wäre nicht hübsch genug, nicht dünn genug, nicht gut genug...
Nicht nur die Stimmen, sondern auch Menschen... wie er...
Liam, er gibt mir für alles die Schuld.... und jetzt? Jetzt ist er nicht mehr da. Meinetwegen.
Ich hasse mich. So sehr, wenn ich mich im Spiegel sehe, würde ich es am liebsten zerschlagen oder mein Gesicht entstellen. Es ist meine Schuld, er hat es mir sogar gesagt. Allein meine Schuld.
Ich verdiene es nicht zu leben, nicht zu leben.
Ich bin nicht gut genug... Wertlos, fett, dumm, hässlich.

Sonntag, 17. Juni 2012

Die Versprechen, die man sich gibt:
Wir werden uns bald wiedersehen.
Wir treffen uns doch noch vor September, oder?
Wir sehen uns in 50 Jahren wieder.

Mir kommen die Tränen, diese Lügen, die Versprechen, die ich nicht einhalten kann.
Da ich nicht mehr atmen werde, weil mein Herz nicht mehr schlagen wird.
Doch Freitag, das letzte Mal. Ihr Lachen, ihre Umarmungen, ihre Tränen.
Abschied für immer.
Sie werden mich vergessen, nach den ersten Mail, die ich nicht mehr beantworten kann.

Das Einzige was mich momentan am Leben hält ist die Gewissheit es jederzeit beenden zu können.
Jederzeit. Jederzeit. Jederzeit.
Deshalb nehme ich die Schlaftabletten immer mit. Zur Sicherheit. Zur Kontrolle.
Gerade halte ich sie in meiner Hand und denke:
Bald, Cassie, du musst dich noch gedulden.

An diesem Tag, an meinem Lieblingsort.

Das Essen fällt mir zunehmend schwerer, ich versuche zumindest jeden Tag einen Apfel zu essen, einen kleinen Salat und Weetabix, insgesamt 200 kcal.



Wenn ihr Fragen oder mich kontaktieren möchtet

E-Mail: the-secret-life-of-cassie@web.de


Formspring: http://www.formspring.me/secretsofcassie

Montag, 11. Juni 2012


"Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende"
                                    - Oscar Wilde

Ich halte mich an dieses Zitat fest. Zumindest versuche ich es. Die nächsten Tage. 
Vielleicht wird mir bewusst wie schön das Leben sein kann. Vielleicht.
Doch momentan habe ich Angst einzuschlafen... Und dann am nächsten Tag wieder aufzuwachen...
Wieder zu kämpfen. Wieder zu verlieren.




Esstagebuch:


Freitag: 1 Apfel
Samstag: Salat (15 kcal) + Apfel
Sonntag: Miso-Suppe (50kcal) + Weetabix (70 kcal)

Samstag, 9. Juni 2012

Wir schreiben...
Linda will nach Südamerika... und ich erzähl ihr meine Zukunftspläne.
Mir kommen die Tränen. Ich lüge sie an. Sie soll denken, dass ich glücklich werde, aus meinem Leben etwas mache. Dass ich lebe. Doch ich werde nicht das Stipendium annehmen, ich werde nicht studieren.
Ich werde nicht leben.
Nicht mehr alt werden, nie wieder sie sehen, nicht mehr ihr Lächeln, nicht mehr ihre Stimme hören. Nie wieder.
Wir werden uns keine Nachrichten mehr mit Pinguinen schicken. Nie wieder.
Sie wird mich vergessen. Sie denkt, der Kontakt wäre einfach abgebrochen.
Man hat sich aus den Augen verloren.

Ich werde nicht mehr da sein, nicht mehr existieren.
Es ist so schwer momentan. Ich hab den Willen nicht mehr. Ich meine, damit nicht den Willen zum Leben.
Den habe ich schon lange verloren. Ich habe den Willen zum Existieren verloren.

Ich habe ES 3 Monaten geplant, nur deshalb konnte ich einigermaßen leben.
Ich versuche ja zu kämpfen. Irgendwie. Vielleicht schaffe ich es ja NEIN zu sagen und anfangen zu leben.
Irgendwann mal müssen ja die besseren Zeiten ja kommen, oder nicht?





Donnerstag, 7. Juni 2012

Nur noch 50 Tage

Es ist bald vorbei. Alles.
Der Schmerz, das Leid, die Hoffnungslosigkeit.
Es ist bald vorbei. Alles.
Die Freude, das Leben, die Hoffnung.

Man möchte kämpfen, doch schafft man es nicht.
Zu sehr gekämpft, zu sehr gelitten.
Immer wieder aufgestanden, immer wieder hingefallen.
die Schürfungen am Knie, an den Händen können nicht verheilen,
dafür sind die Wunden zu tief, zu schmerzhaft.
immer schmerzhafter,
bis du diesen Zustand erreichst:
Du fühlst nicht mehr. Nichts.
Wie betäubt.
Du hast dich entschieden, keiner kann dich davon abhalten.
Zu sehr verletzt, zu sehr enttäuscht.

Es ist bald vorbei. Alles.
Der Schmerz, das Leid, die Hoffnungslosigkeit.
Es ist bald vorbei. Alles.
Die Freude, das Leben, die Hoffnung.
Den Menschen, die sich verloren fühlen, glauben sie schaffen es nicht...
Möchte ich sagen: Es lohnt sich zu kämpfen. So schöne Augenblicke warten auf euch. Diese Momente,
die man nie wieder vergisst.
Ihr müsst für die Personen kämpfen, die es nicht ertragen könnten euch zu verlieren.
Die nicht mehr euer Lachen, eure Stimme hören könnten. Nicht mehr euch umarmen können.
Kämpft für euch. Jeder Einzelne von euch ist wertvoll, einzigartig und wunderschön.
Ohne euch gäbe es weniger wundervolle Menschen auf dieser Welt.

Ich weiß, das es heuchlerisch klingt.  Wenn ich aber Blog durchstöber, macht es mich traurig wie
sie das Leben sehen und was für ein Selbstbildnis sie haben.
Ihr habt es verdient zu leben, zu lachen, zu genießen und geliebt zu werden.

Es ist bald vorbei. Alles.

Montag, 4. Juni 2012

Ich sollte zunehmen. Stattdessen habe ich abgenommen,
Was erwarten sie denn von mir? Wieder zunehmen, jedes Kilo? Mich auf mein ursprüngliches Gewicht zu mästen.
Sie wissen nicht wie viel Arbeit dahinter steckt, hinter jedes einzelne Kilo. Wie viele Tränen, wie viel Schmerz, wie viele Anstrengungen, wie viele schlaflose Nächte, wie viele Schwindelanfälle, wie viele einsame Stunden, wie viel Freude...
Ich habe hart gekämpft um dieses Gewicht zu erreichen. Obwohl ich durch mein gestörtes Essverhalten am wenigsten an Gewicht verloren habe, sondern an :
Lebensfreude,
Freunde,
Haare,
Selbstwertgefühl
Glücklich sein.

Aber durch sie habe ich auch etwas gewonnen:
Halt
Kontrolle
Lebenssinn
Stärke

Ich will das Gewonnene nicht verlieren, habe Angst.
Dass ich keinen Halt mehr habe, schwächer werde und die Kontrolle verliere.

Gegessen: Nichts

Getrunken: 1.5l Cola light 15 kcal

Gesamt: 15 kcal