Freitag, 21. Oktober 2011

Mein Freund ist eingeschlafen. Es war echt hart ihn zu einschlafen zu bringen. Die Nacht werde ich wahrscheinlich wach bleiben und ihm beim Schlafen zu sehen Ich sitze und skype mit Liam.
Er schreit mich an. Macht mir Vorwürfe, wenn ihm was passiere, wäre es meine Schuld...
Wenn er sich umbringt , und dass ich gefälligst mehr für ihn da sein soll.
Ich versuche so gut und so viel wie möglich für ihn da zu sein. Für andere Menschen.
Aber ich kann nicht. Ich bemühe mich. Ihre Leben sind so wertvoll. Dagegen scheint mein Leben so unbedeutend. Versuche ihn zu beruhigen. Er sagt mir, dass ich nur Aufmerksamkeit bräuchte.
Ich habe nie mit ihm über meine Probleme gesprochen. Noch nie. Weil er labil ist.
Und er macht mir Vorwürfe. Ich weiß, das ich ein schlechter Mensch bin. Dass ich Menschen enttäusche.
Versage.
Nie wieder werde ich meine Gefühle zeigen. Nie wieder über Probleme sprechen.
Ich werde mich in den Pausen verstecken. Und kaum Kontakt zu anderen haben.
Als würde es mich nicht geben.

Ich renne auf die Toilette. Schneide mich. Am Arm.

Gewicht: 43.5 kg
Größe  : 1.67 cm

gegessen: Gemüsebrühe 10kcal

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Ich bin seit gestern bei ihm. Weiche ihm nicht von der Stelle. Habe Angst. 
Das alles wieder zu erleben. Dieser Verlust....
Er liegt auf seinem Bett und starrt nur die Decke an. Redet nicht. Sieht nur die Decke an.
Ich kaufe ihm etwas zu essen. Und gebe es ihm bzw drück es ihm in die Hand. Widerwillig isst er und gibt mir ein Stück. Ich sage, ich habe schon gegessen. Doch glauben tut er es nicht. Wie recht er hat.
Nur getrunken, 3 l Wasser, 3 Tassen Kaffee und einen Redbull sugarfree. 10 Kalorien.
Ich spüre seine Hand auf meinem Rücken. Wie er jede einzelne Rippe berührt. Ekelhaft.

Er richtet sich auf. Sieht mich an.
Er fragt mich,weshalb ich mich um ihn kümmern würde. Er sei doch nichts wert.
Mir kommen die Tränen hoch. Vielleicht, weil du mir wichtig bist. Vielleicht, weil du einer der wundervollsten Menschen bist. Vielleicht, weil du momentan mein Atem, mein Leben bist. Er sagt, keiner würde ihn vermissen, es wäre als wäre er nie da gewesen.

Und was ist wenn ich dich vermisse. Wer füllt diese schon immerhin zu große Lücke aus?

In ewiger Liebe,

Cassie

Dienstag, 18. Oktober 2011

Die Schule hat wieder begonnen und ich versuche so glücklich wie möglich auszusehen.
Besonders vor den Lehrern, die vor den Ferien ihre Besorgnis geäußert haben.
Ich tu dann immer auf glücklich, umarme Leute und im nächsten Moment verschwinde ich und
versinke in meine Einsamkeit. Aber wie abgef**kt kann schon ein Leben sein?
Heute hab ich einen meiner französischen Freunden abgeholt und wir wollten reden. Es ging ihm wegen Iza und ihren Tod nicht so gut. Wir laufen und reden. Ich halte seine Hand. Versuche ihn zu trösten und höre ihm zu. Er gebt sich die Schuld. Wieso gibt er sich die Schuld? Er hatte nichts damit zu tun. Es war meine verdammte Schuld. Wir stehen an der U-Bahn-Station und wollte mir noch schnell einen Kaffee mit Süßstoff kaufen. Koffeinkick. Im nächsten Moment sehe ich wie er sich den Bahnsteig nähert und sehe die U-Bahn. Ich versuche zu rennen. Alles scheint wie gelähmt. Ein Mann zieht ihn ruckartig zurück. Mein Freund steht wie benebelt da und ich wie betäubt. Ich renne zu ihm und umarme ihn. Ich will ihn nicht mehr loslassen. Ich habe Angst ihn zu verlieren. Es ist wie eine Kettenreaktion. Verliere einen Freund nach dem Anderen. Wir suchen uns ein ruhiges Plätzchen und er bricht in Tränen aus. Ich versuche ihn zu trösten. Mit ihm zu reden. Wir legen uns hin, sehen uns den Himmel an. Er sagt, er müsse gehen. Ich komme mit. Werde mit ihm zu seinem Hotel gehen und bei ihm bleiben. Ich könnte nicht schlafen. Zu sehr hätte ich Angst ihn das letzte Mal zu sehen. 4 Tage nichts gegessen. Morgen wird der 5. sein. Ich hoffe ich überstehe meine Präsentation und den Cooper-Test. Zu viel Angst zu versagen. Diese Angst, jederzeit zusammen zu brechen und zu sagen : ICH KANN NICHT MEHR.

In ewiger Liebe,

Cassie

Freitag, 14. Oktober 2011

Meine Liebste ....


Das will ich auch. Vielleicht macht es dich bisschen glücklich und gibt dir Kraft, Liebes. Nach meinem Balletttraining saß ich im Park auf einer Bank. Neben mir saß ein kleines Mädchen so ungefähr 9 Jahre alt. Sie hat Kekse gegessen. Ich habe, ohne zu bemerken wie lange, sie angeschaut, mir kamen die Tränen. Früher war alles so unbeschwert und leicht. Ich habe sie angelächelt und wollte aufstehen und da drückt sie mir einen Keks in die Hand.
Sie hat mir gesagt, dass Kekse essen glücklich machen.
Ich habe ihn für dich gegessen, Liebes.

In Liebe, Cassie

Samstag, 8. Oktober 2011

Ich stehe mitten in der Nacht auf. Mir ist kalt, ich bin total verschwitzt.
Dieser Albtraum. Ich habe geträumt, wie Sophie, Lina, Nina, Mary-Kate und Iza gestorben sind.
Tanja stand vor einer Brücke und wollte springen.
Ich stand hinter ihr und ich konnte mich nicht bewegen, gelähmt.
Ich wollte schreien, doch ich blieb stumm.
Sie ist gesprungen und ich ihr hinterher.

Verschwitzt wache ich auf. Mir ist kalt. Ich renne zur Waage. Ich weiß nicht warum, aber ich muss.
Ich steige auf sie: 44 kg

Verdammt, ich wollte doch abnehmen. SO viel gegessen habe ich nicht. Ich faste doch.
Und die Waage zeigt diese verdammte 44 kg.



Ich weine. Ich kann nicht aufhören. Alles in mir verkrampft sich. Versagerin, Versagerin.

Freitag, 7. Oktober 2011

Marseille ist wunderschön.
Sonne, Strand und Meer. Ich bin mit meinen Freunden dort.
Versuchen die Vergangenheit zu verdrängen und nur an die Gegenwart denken.
Versuchen die Trauer zu verstecken und Witze reißen.
Versuchen den Tod zu vergessen und zu leben.
Ja, versuchen. Doch die Realität....
Wir schaffen das nicht. Ich werde das nie schaffen. Zu verdrängen, zu vergessen.
Ich sitze hier am Strand unter dem sternklaren Himmel.
Ich weine bitterlich.
Ich kann nicht mehr aufhören.

Versuchen zu verdrängen.
Versuchen zu verstecken.
Versuchen zu vergessen.

Irgendwann werde ich glücklich sein. Irgendwann. Bitte, lass mich glücklich werden. Bitte.

Samstag, 1. Oktober 2011