Sonntag, 27. November 2011

Ich sitze alleine. Tanja fragt mich, ob ich mit ihnen in der Pause essen gehe.
Sehe hoch. Ich habe nicht mal Kraft zu sprechen. Ich kann nicht meinen Kopf bewegen.
Sie sieht mich besorgt an, gibt mir einen Kuss auf die Wange. Sagt sie würden sich freuen. Ich
bringe nur schwer und leise "sie" raus. Sie zeigt auf die Anderen, die mich anstrahlen.
Ich sage ihr, ich müsse lernen und dass sie ohne mich gehen sollten. Sie rufen, ich soll nachkommen wenn ich fertig bin. Ich lächel sie an. Sie gehen. Mark kommt auf mich zu. Setzt sich neben mich. Nimmt mich
in seine Arme und haucht mir zu: Cassie, du bist so zerbechlich so dürr geworden.
Ich mache mir Sorgen. WIR machen uns sorgen. Ich lächel ihn an und sage ihm, dass es mir gut gehe.
Er: Wieso bist du so dürr geworden?
Ich: Ich hatte Stress wegen den Klausuren, Ballett und wegen den Vorbereitungskurse.
Er: Cassie, du musst essen. Ich habe dich solange nicht mehr essen sehen. Ist es wieder so schlimm, wie vor 2
       Jahren?
Ich: Wie meinst du das?
Er:   Als Sophie starb, hast du extrem abgenommen. Du hast kaum gegessen... Und jetzt? Ich glaube du
        verdrängst Iza's Tod.
Ich:  Das stimmt nicht, mir geht es gut. Bitte glaub mir.
Er :  Ich wünschte ich könnte das. Ich wünschte. Aber du siehst so traurig, so kaputt aus. Cassie,
       weißt du eigentlich wie viel du mir bedeutest? Unglaublich viel. Ich lieb dich einfach. Ich könnte nicht
       ohne dich...
Ich will aufstehen. Mir wird schwarz vor Augen. Er stützt mich. Er ist so liebenswert.

Es tut mir Leid für das was ich bin.
Es tut mir so Leid.


DANKE, dass es dich gibt. Diese Worte von Mark, dass er mich lieb hat. Diese Worte habe ich solange nicht gehört. Natürlich sagt man, wenn man chattet, telefoniert oder wenn man sich verabschiedet diese Worte. Aber ich habe diese Worte lange nicht mehr in einem Gespräch gehört.




Donnerstag, 24. November 2011

ich hatte gestern abend noch ballett.
Es war hart, mir war schwarz vor Augen. Aber ich tanzte um
Mein Leben. Von Tag zu Tag geht es mir schlechter. Von Tag zu Tag werde ich fetter. Ich breche zusammen. Mir tut alles weh. Mein Lehrer sagt mir, ich solle mich zusammenreissen. aber es ging nicht. Ich kann nicht mehr. Ich bin so kurz davor, dem ein Ende zu setzen. Er ruft den Krankenwagen an. Ich habe ihn noch nie so besorgt gesehen. ich versuche mich aufzurappeln, aber meine Beine koennen mich nicht tragen.


Starre mein brokolli an
Gehnemige mir einen Bissen
Traenen verirren sich
Stehe auf und renne
Schliesse die Tuer ab.
Sehe das Maedchen.
Bitterlich am weinen.
So verletzlich, so kaputt.
Sie gleitet mit ihren zarten Haenden
Ueber ihre Hueftknochen,
Ueber ihre Rippen.
So zerbrechlich, so duerr
Ich will ihr naeher kommen,
sie troesten.
Ich will ihr meine Hand reichen
Kaelte.
Der Spiegel zwischen ihr und mir.

Mittwoch, 23. November 2011

Ich versuche zu Leben. Schritt für Schritt.
Ich versuche abzunehmen. Schritt für Schritt.
Ich versuche mich systematisch zu zerstören. Schritt für Schritt.

In der Freistunde kam E. zu mir. Ich erinnere mich an früher. Wie sie mir gezeigt haben, dass Ritzen
hilft. Sie haben aufgehört. Wollten nur Aufmerksamkeit. Und ich? Ich kann nicht aufhören. Mit dem Ritzen und dem Hungern. A. sagte mir immer, sie wolle abnehmen. Ich sage ihr immer wieder, sie bräuchte nicht abzunehmen. Und was mich aufregt.... Sie tut, als hätte sie eine Essstörung und isst wenn sie nicht in der Schule
ist. Ich mache ihr keine Vorwürfe. Manchmal wünschte ich, ich könnte essen. Einfach so. Aber wenn, dann
würde ich dick werden, fett werden, mein Selbsthass würde größer werden.
Ich bin tiefer denn je. Ja, ich sehe glücklich aus. Äußerlich. Maxi, sagt mir, dass mich lange nicht mehr so
glücklich gesehen habe. Ich strahle sie an. Sage ihr, es gehe mir gut und ich gehe auf Toilette. Je mehr ich lache und strahle, desto schlechter geht es mir. Auf der Toilette hole ich den Cutter raus. Cut.

Samstag, 19. November 2011

Ich sitze. Starre mein Brokkoli an. Mir wird übel. In den letzen Tagen musste ich regelmässiger essen. Meine Mutter achtet extrem darauf. Ich muss abends mit meinen Eltern essen. So eine angespannte Situation. Wie mich meine anstarrt. Doch sie wirkt erleichtert, wenn ich kaue und runterschlucke und sie anlächle. Doch  von Ma(h)l zu M(a)hl wird es schwiereger. Von Ma(h)l zu Ma(h)l wird mein Selbsthass größer. Von Ma(h)l zu Ma(h)l stehe ich dem Selbstmord näher. Ich kann nicht mehr. Schon zu lange habe ich das Leben eine Chance gegeben, um verletzt zu werden, um enttäuscht zu werden.
Kann das nicht aufhören. Am liebsten würde ich schreien, wie scheiße es mir geht, stattdessen schlucke
ich meine Gefühle runter. 

Ich möchte kleinere Zahlen auf der Waage sehen. Kleinere Zahlen auf dem Maßband.

Mittwoch, 16. November 2011


In der Freistunde bin ich bei Maxi. Wir reden. Sie sagt mir, es gehe ihr gut. Der Umzug hat ihr gut getan und die Therapie hilft ihr. Ich freue mich für sie und sage, dass ich stolz auf sie bin.
So stolz, vor paar Monaten ging es ihr beschissen und sie wollte sich umbringen.
Nun strahlt sie. Wie viel sie davon schauspielert? Ich weiß es nicht und ich hoffe sie ehrlich zu mir und zu sich 
selbst.

Chemie. Bio. Ich schreibe ihm ständig SMS. Schreibe, wie es mir Leid tut. Wie sehr ich Angst habe ihn zu verlieren. Wie sehr ich Angst habe mich dabei zu verlieren. 
Ihn so zu sehen macht mich fertig. Ihn so traurig zu sehen. So fertig. Ihn zu sehen, wie er 
wieder mit dem Ritzen angefangen hat.
Ich kann mich nicht mehr konzentrieren denke entweder an ihn oder wie ich mein Leben ein Ende setzen kann
Ich kriege 3 SMS. In jeder steht, das ich verlogen sein, das ich nicht genug für ihn da wäre.
Und in jeder SMS von mir steht, dass es mir Leid tut, dass ich versuche mehr für ihn da zu sein.
Die Stunde vorbei und Linda gibt mir etwas Süßes aus Argentinien. ( siehe Bild) Ich hab mich so gefreut.
Und wisst ihr was? Ich werde es heute essen. Das habe ich mir vorgenommen.
Ich gehe gleich joggen und danach habe ich Ballett. Und danach werde ich essen.
Solange nichts Süßes. Nichts verbotenes gegessen. Und ich habe nicht mal daran gedacht es wegzuschmeißen. Weil es vom Herzen kam. So unschuldig.

Danke.

IN LIEBE, CASSIE

Dienstag, 15. November 2011

Ich versuche einzuschlafen. Es geht nicht bei dieser Kälte und bei diesen Schmerzen.
Ich starre die Decke an. Mir kommen die Tränen. Wieder diese Stimme Versagerin...
Musste mein Freund den Krankenwagen anrufen? Konnte er mich nicht einfach sterben lassen?
Ich hasse mich. Ich verdiene es nicht. Ich höre mein Handy klingeln. Nummer unterdrückt. Ich gehe ran und höre diese vertraute Stimme. Liam. Jedes Mal werde ich verletzt. Jedes Mal werde ich kaputt gemacht. Von ihm, dennoch fühle ich mich angezogen. Unsere Geschichte, das Leiden, die Ereignisse, die Gefühle verbinden uns.
Ich möchte ihn als Freund und als Mensch nicht verlieren. Er sagt mir, es gehe im schlecht.
Ich höre ihm zu, versuche ihn aufzumuntern. Auch wenn ich innerlich zerbrochen bin, mir schwarz vor Augen ist und ich sterben möchte, habe ich ihm die ganze Nacht zugehört.
Es ist 5 Uhr morgens, die Krankenschwester misst meinen Blutdruck und meine Temperatur. Dabei fragt sie mich weshalb ich wach sei. Ich sage ihr, dass ich lernen wollte, da ich heute eine Klausur ( eig einen Sporttest den ich nächste Woche schreibe) schreibe und frage sie, ob ich heute entlassen werden kann. Sie redet mit dem
Stationsarzt und er mit meiner Mutter. Er sagt mir ich werde entlassen, wenn ich das Wochenende im Krankenhaus verbringe würde, um mich aufzupäppeln und wegen Untersuchungen. Ich stimme dem zu und meine Mutter hat mich zur Schule gefahren. Deutsch. Ich sitze. Mir ist kalt und schwarz vor Augen. Versuche konzentriert die Buchstaben zu entziffern, doch ich sehe verschwommen. Ich stehe auf. Schwankend gehe ich zur Toilette, mein Atem wird flacher. Meine Beine können mich nicht mehr tragen. Ich höre eine vertraute Stimme Anna. Sie rüttelt mich und hilft mir hoch. Sie sieht mich besorgt an und umarmt mich. Sagt ich sähe blass. Wir bleiben eine Minute sitzen und dann begleitet sie mich in den Raum. Mir ist immer noch schwindlig. Sie bietet mir eine Mandarine und ich lehne sie dankend ab. Ich wünschte, ich würde nie wieder aufwachen. Für immer schlafen.



Montag, 14. November 2011

GRRRRRRRRRRRRRRR.

Die Ernährungsberaterin hat mich vollgelabert. Von wegen vegan leben ist voll ungesund und ich sei in einer Wachstumsphase und dass es schädlich für meine Knochen wäre. Sie hat mit mir einen Ernährungsplan erstellt.
Ich soll Avocado, Nüsse und Tofu essen.  Immer schön lächeln und sie glauben einfach alles... Die Krankenschwetser kommt jede Stunde und misst meinen Blutdruck. Niedrig.
Als ich dann alleine war, hab ich einen Heulkrampf bekommen. Ich konnte nicht mehr. Ich KANN nicht mehr.
Ich habe einen Anruf von Esther bekommen. Verdammt. Meine Stimme. Zittrig. Ich hoffe sie hat es nicht bemerkt. Obwohl mich bemerkt man nicht. Ich bin in der ersten großen Pause gegangen, nachdem Caro ihren Sporthefter gegeben. Sie dachte ich wäre nach der 2. gegangen. Aber egal. Sie fragt mich, weshalb ich nicht in Englisch da war. Ich finde es überhaupt merkwürdig, dass sie meine Nummer hat und woher. Ich habe meine Nummer niemanden aus der Schule gegeben. Hmmm. Ich werde vergesslich. Ich sage ihr, dass ich es sinnlos fand nur für Englisch zu kommen. Zum Glück habe ich den ganzen Tag davon gesprochen Englisch zu schwänzen. Hätte mich sowieso nicht getraut.... Sie hat es mir geglaubt. Mir laufen die Tränen über mein Gesicht. Es hört nicht auf. Sie fragt mich, ob ich morgen kommen werde. Ich sage ihr, dass ich müde bin und das ich mir nicht sicher bin. Momentan versuche ich meine Mutter zu überreden mich morgen mitzunehmen und die Schwester nerve ich mit der Frage wann ich entlassen werde. Jetzt mache ich Sit-ups und übe Ballett.
Er klingelt und klingelt. Ich will mein Handy aus dem Fenster schmeißen. Ich will nicht mit ihm sprechen. Aber was ist? Ich gebe nach und nehme an. Er fragt, wo ich bin, und ob ich aufmerksamkeit bräuchte. Ich verstehe ihn nicht. Er sagt mir, ich soll nicht so tun als hätte ich Probleme und sollte gefälligst für ihn da sein. Dann schreit er mich an, dass ich verlogen sei und es nicht verdient hätte zu leben.

Verdiene ich es zu leben?
Ich kriege eine  SMS von ihm. Er moechte reden. Bio faellt aus, also treffe ich mich in der Freistunde mit ihm. Wir laufen  und er redet mit mir. Es gehe ihm momentan schlecht und er hat mit dem Ritzen angefangen. Ich hoere ihm zu, nehme seine Hand und streichel sie. Ich mache mir Sorgen. Ich moechte ihn lächeln sehen. Er faengt an zu weinen und ich umarme ihn. Es scheint, als waere die Welt stehen geblieben, mir wird schwarz vor Augen, seine Stimme wird leiser, meine koerper sackt in sich zusammen. Blackout. Ich hoere einen Arzt sprechen, versuche meine Augen zu oeffnen, es geht nicht. Ich versuche seine Worte zu verstehen. vergeblich.Ich oeffne meine Augen und sehe meine Freund, der meine Hand haelt. Ich frage ihn, was passiert ist. Er sagt mir, ich sah ganz blass aus, meine Haende und Lippen blau, und ich waere umgekippt. Der Arzt kommt rein und fragt mich wie es mir gehe. Ich versuche ihn anzulaehcheln und frage ihn wann ich entlassen werde. Da ich noch eigentlich zwei Stunden Englisch hätte und ich keinen Unterricht verpassen möchte. Er sagt mir, er moechte mich aufpaeppeln und zeigt auf den Teller mit Fisch mit Erbsen und Moehren. Er fragt mich was ich gegessen habe und sage ihm, dass ich vergessen habe zu fruehstuecken und deshalb wahrscheinlich umgekippt bin. Mein Herz pocht. Das ganze ueberfordert mich, der arzt, die situation, das Essen. Ich esse die erbsen und die Moehren, dabei fragt der arzt mich nach meinem Gewicht und was ich sonst so esse. Er fragt, ob ich fertig sei und ich nicke. Er sagt mir es waeren weniger als 100kcal und das waeren viel zu wenig und fragt mich weshalb ich den Fisch nicht esse. Ich bin Veganerin. Er laechelt mich gutmuetig an und erklaert mir wie wichtig fisch sei. Ich sage ihm, ich koennte es nicht mit meinen gewissen vereinbaren ein Tier zu essen. Meine Mutter kommt reingestuermt und kuesst mich auf die Wange. Der Arzt fragt meine Mutter nach meinem Essverhalten. Sie sagt, ich achte auf eine gesunde Ernaehrung und esse normal. Der Arzt sieht mich misstrauisch an und fragt mich, ob ich mich dick fuehle. Ich kriege einen gefakten Lachanfall und sage ihm, dass ich mich nicht dick fuehle und ich kein Gewicht verlieren moechte. Ich versuche mich vegan zu ernaehren, aber es ist schwer dabei das Gewicht zu halten. Dem stimmt meiner Mutter zu. Er sagt mir, dass er einen Termin mit der ernaehrungsberaterin vereinbart, damit ich mich bewusst ernaehren kann und sagt der krankenschwester, sie soll fuer mich obst holen und Nuesse. Er möchte noch ein großes Blutbild machen und einen Untraschall. Muss jetzt schluss machen. Hab jetz das Gespraech. In Liebe, Cassie

Donnerstag, 10. November 2011


Ich versuche momentan zu leben, das glaube ich zumindest.
Dabei geht es mir psychisch und physisch immer schlechter. Ich habe das Gefühl zu versagen, jeden Moment 
zusammenzubrechen, einen Heulkrampf zu kriegen. Mir ist ständig kalt, ziehe mehrere Strumpfhosen übereinander, habe das Gefühl umzukippen, und das Bedürfnis tiefer zu schneiden.

Ich kann nicht mehr. Aber ich versuche es. Für die Menschen, die mir wichtig sind
Deshalb möchte ich einer ganz besonderen Person danken.
Sie gibt mir unglaublich viel Kraft, auch wenn sie es nicht weiß. 
In letzter Zeit versuche ich mich immer mehr zu verkriechen. Doch sie holt mich immer meinem Zufluchtsort heraus. In Erdkunde hat sie für mich das Bild mit den zwei Bananen gezeichnet. Und dem süßen Herzchen zwischen ihnen.
Ich musste wirklich lächeln und ich habe nicht nur so getan. Ich musste wirklich lächeln.
Mir war so schwindlig und ich hole meine redbull sugarfree raus. 8 Kalorien. Soll ich soll ich nicht?
Aber ich brauche einen Energieschub. Und ohne sie, hätte ich es gar nicht getrunken. Sie hat die Dose einfach aufgemacht. Ich habe das Getränk runtergewürgt. Ich weiß, lächerlich. Aber es wirklich unglaublich schwer für mich diese 8 Kalorien zu trinken.


DANKE

In Liebe, Cassie

Montag, 7. November 2011

Ich stehe am  Bahnsteig. Die Züge rauschen an mir vorbei. Ich kämpfe mit den Tränen.
Wie oft habe ich hier gestanden und dachte an das eine. Einfach nur springen, dann ist es vorbei. Für immer. Die Schmerzen, die Enttäuschungen, der Verlust. Wie oft habe ich versucht mir das Leben zu nehmen. Heute sollte der Tag sein. Ich habe so viel wie möglich gelacht.
Wie oft habe ich mein Spiegelbild, das an den Zügen reflektiert wird,
angestarrt und wäre wegen diesem Anblick zusammengebrochen. Mich am liebsten geschlagen. Wieder ein Zug. Ich denke: Beim nächsten springe ich einfach, denn das Leben ist wertvoll, doch nicht für eine wertlose Person wie mich. Ich nähere mich dem Gleis. Denke an mein Leben. Ich nähere mich dem Gleis, denke an meine Freunde, die ich verloren habe. Nähere mich dem Gleis, denke an die Menschen, die ich zurück lassen werde. Nähere mich dem Gleis, doch jemand tippt mir auf die Schulter.
Und sehe IHN. Ich fange an zu weinen. Ich kann nicht mehr aufhören zu weinen. Er nimmt mich in seine Arme und flüstert mir zu: ALLES WIRD GUT. WIR MÜSSEN KÄMPFEN!
Ich frage ihn, wozu  kämpfen. Er: UM ZU LEBEN, MEINE LIEBE!
Wir steigen in die S-Bahn ein und setzen uns hin. Er hält meine Hand, die meine so schön wärmt. Schüttelt den Kopf und sagt, dass meine Hände eiskalt und blau wären. Und dann fragt mich, was ich heute gegessen habe. Ich wollte darauf antworten. Doch er unterbricht mich und sagt er hätte Lust auf Sushi.  Lächelt mich an. Da er weiß, dass ich Veganerin bin, kauft er Sushi mit Gurken. Ich sage ihm, ich hätte keinen Hunger.
Er sieht mich mit seinen großen, blauen Augen an: Wir WISSEN beide, dass du heute nichts gegessen hast und du brauchst ENERGIE. Außerdem muss ich mich für deine Hilfe revanchieren. Du warst immer für mich da, als es mir schlecht ging. Du warst Nächte lang wegen mir wach. Jetzt bin ich dran. Ich mache einen Bissen. Mir kommen die Tränen hoch und denke daran wann ich sie verbrennen kann. Ballett. Gib ihm einen Kuss auf die Wange und sage ihm, dass ich noch Ballettstunden habe. Er sieht mich mit seinen Augen traurig an. Und wünscht mir viel Kraft. Ich renne raus. Weine und falle. Falle und weine. Dieses wunderschöne, verdammte Leben.

Samstag, 5. November 2011

er kam gestern aus hamburg, um mich zu besuchen. Liam. Wir laufen ein Stueck. Die Sonne strahlt. Die Baeume leuchten gelb und orange. Beobachten wie sie in der Luft schweben. Er nimmt mich in seinen Armen. Es fuehlt sich falsch an. Er hat mich so oft verletzt, so oft. frueher habe ich mich blind mit ihm verstanden. Das tun wir immer noch. Wir bleiben an der Bruecke stehen. Starren auf das Wasser. Er faengt an zu sprechen, es tue ihm leidn wie er mit mir umgegangen ist. Er wollte nur ehrlich sein. Nicht wie die anderen, die einen ins gesicht luegen. Dafuer bin ich ihm dankbar, aber von einer geliebten  Person zu hoeren, das man fett waer. das tut weh. Ich mach ihm keine Vorwuerfe. Das ganze bestaerkt mich nur noch mehr 40kg zu wiegen. Irgenwann. Und dann bin ich...

In Liebe,

Cassie